Leipziger Eisenbahngeschichte von gestern bis heute
  Leipziger Eisenbahnunglücke
 

       Leipziger Zugunglücke



15. Mai 1960 Unfall Leipzig Hbf.
Am Abend des Tages gegen 20:00 Uhr kam es im Vorfeld des Leipziger Hauptbahnhofes an der Weiche 262 zu einem der schwersten Zugunglücke der Nachkriegszeit bei der DR, als der P 466 von Leipzig nach Halle mit dem E 237 von Halberstadt nach Bad Schandau frontal zusammenstieß. Bei diesem Unglück fanden 54 Menschen den Tod und 240 Menschen wurden verletzt. Die Unfallursache war ein Fehler des Fahrdienstleiters, der keine ordnungsgemäße Fahrwegprüfung durchführte.

Quelle: mdr, Sendereihe ’’Vergessene Katastrophen – Todesweiche 262“ 
Copyright: Gerd Böhmer


10. Juli 1973 Unfall Leipzig-Leutzsch
03 2121, D703 Leipzig - Der Zug entgleiste im Bahnhof Leipzig-Leutzsch infolge überhöhter Geschwindigkeit. Auf Grund der angespannten Betriebssituation an diesem Tag sollte der Zug in dem genannten Bahnhof nicht wie planmäßig üblich über das Bahnhofsgleis 1, sondern über das Bahnhofsgleis 3 fahren. Am Einfahrsignal wurde dem Zug „ Fahrt mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h“ signalisiert. Der Lokführer bemerkte das Signal jedoch zunächst nicht. Mit 80 km/h, statt der signalisierten 40 km/h befuhr der Zug die in der Einfahrt liegenden doppelte Kreuzungsweiche. Die Lok hob beim Befahren der auf Abzweig liegenden Weiche ab. In der nächsten nach links abbiegenden Weiche entgleiste die Lok und fuhr mit voller Wucht in das am Ende der Weichenstrasse befindliche Fahrdienstleiterstellwerk. Bei diesem Unfall entgleiste auch der erste Wagen und die nachfolgenden Wagen schoben sich ineinander.
Das Fahrdienstleiterstellwerk wurde schwer beschädigt und auch komplett die Stellwerkstechnik außer Betrieb gesetzt. Der Lokheizer konnte sich durch einen Sprung von der Lok retten.
Bei diesem Unfall waren viere Tote, unter ihnen der Lokführer, sowie 25 Verletzte zu beklagen. Die Beräumung der Unfallstelle dauerte zwei Tage, da die Aufräumarbeiten durch die ausgefallene Stellwerkstechnik erschwert wurden. Die Lok 03 2121 war erst am 13.06.1973 nach einer erfolgten L6- Untersuchung aus dem Raw Meiningen gekommen und wurde mit Teilen der z-gestellten Dresdener 03 2070 wieder aufgearbeitet. Auch das zerstörte Stellwerk wurde wieder aufgebaut und noch heute ist an einem neueren Anbau des Stellwerkes erkennbar.

Quelle: EK-Verlag - Die DR vor 25 Jahren – 1973
Copyright: Gerd Böhmer


27. November 1977 Kesselzerknall der Lok 01 1516 in Bitterfeld
03 2121 D 562 von Leipzig nach Berlin und 01 1516 D 567 von Berlin nach Leipzig -
An diesem Tag wurde der D 562 von Plauen/Vogtland über Leipzig-Hbf nach Berlin-Schöneweide auf dem Streckenabschnitt von Leipzig-Hbf nach Berlin-Schöneweide planmäßig mit der Lok 03 2121 des Bw Leipzig-Hbf-West bespannt. Kurz hinter Lutherstadt Wittenberg lösten sich infolge eines Wassermangels im Kessel beide Schmelzpfropfen der Lok - man hatte die Lok trockengeheizt. Der Kessel der Lok soll ausgeglüht sein. Daraufhin wurde der Zug einschließlich der Lok von einer Diesellok der Baureihe 118 nach Berlin-Lichtenberg geschleppt. Das Lokpersonal war also mit der Lok 03 2121 nur knapp einem Kesselzerknall entgangen.
In der Einsatzstelle Berlin-Lichtenberg wurde dem Leipziger Lokpersonal die Lok 01 1516 des Bw Berlin-Ostbahnhof ersatzweise zur Verfügung gestellt. Die Lok war erst zwei Tage zuvor aus dem Raw Meiningen zurückgekommen und in der Einsatzstelle als Reservelok eingeteilt worden. Dem Leipziger Lokpersonal wurde deshalb in der Lokleitung mitgeteilt, das deshalb unbedingt noch die Vorräte der Lok ergänzt werden müssen. Da aber schon eine größere Verspätung vorhanden war und das Lokpersonal nicht länger warten wollte, wurde nur Kohle aber kein Wasser genommen. Trotzdem wurde der Lokleitung mitgeteilt, das die Vorräte vollständig ergänzt worden waren. So bespannte die Lok 01 1516 den D 567 von Berlin-Schöneweide über Leipzig-Hbf nach Reichenbach/Vogtland von Berlin bis Leipzig.
Zwischen Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg wurde dann für Bitterfeld ein Wasserhalt verlangt, nachdem ein Wasserhalt in Lutherstadt Wittenberg abgelehnt worden war. Bei der Einfahrt in den Bitterfelder Bahnhof war der Wasserstand dann jedoch schon soweit gesunken, das bedingt durch den Übergang von der geneigten zur ebenen Strecke und die gleichzeitige Bremsung des Zuges das noch im Kessel verbliebene Wasser nach vorn über die sowieso schon stark überhitzte Strahlungsheizfläche schwappte. Dadurch riss die Feuerbuchsdecke ein und das Führerhaus der Lok wurde zerstört. Der Kessel der Lok, immer noch vom Zylinderblock gehalten, machte eine Drehung im 180 Grad und schleuderte dabei Glut in einen auf dem Nachbargleis einfahrenden Reisezug, von dem sofort zwei Wagen brannten. Dann riß sich der Kessel vom Zylinderblock los und landete zirka 40 Meter vor der Lok, wobei der Kessel sich kalt mit den Fahrschienen verschweißt haben soll. Dabei wurde auf einer Länge von ebenfalls zirka 40 Metern das Bahnsteigdach und auf einer Länge von zirka 60 Metern die Fahrleitung beschädigt. Das Lokpersonal soll bei diesem Unglück den Tod gefunden haben und bei den Aufräumungsarbeiten auf dem zerstörten Bahnsteigdach gefunden worden sein.
Als nach dem Unglück die beiden Lok von den Spezialisten des Raw Meiningen untersucht wurden, stellte sich heraus, das die Tender beider Lok kaum noch Kohle und Wasser enthielten. Bei der Lok 01 1516 hatten außerdem Kesselsteinablagerungen das Lösen der Schmelzpfropfen verhindert. Die Lok 03 2121 wies noch zahlreiche andere Mängel auf, woraufhin eine Untersuchung des gesamten Leipziger Lokbestandes angeordnet wurde. Von diesen Lok wies allein die Lok 03 2137 371 verschiedene Mängel auf, so das eine baldmöglichste Untersuchung im Raw Meiningen erforderlich war. Auch die restlichen Lok des Bw Leipzig-Hbf. West müssen zu einem nächstmöglichen Termin in das Raw Meiningen.

Die Lok 01 1516 wurde mit Boxpok-Radsätzen geliefert und war die letzte Lok der Baureihe 01.15 des Bw Berlin-Ostbahnhof mit einer spitzen Rauchkammertür.

Copyright: Bildautor unbekannt,  Fotosammlung: Gerd Böhmer

Die Lok nach dem Unfall in Bitterfeld





Bilder: ADN-Zentralbild
Quelle: Eisenbahn-Kurier 01/1978 und das Buch "Die Baureihe 01" vom Transpress-Verlag



Anbei der Bericht der BZ am Abend vom 28. November 1977

Eisenbahnunglück

Lokomotive explodierte auf dem Bahnhof Bitterfeld

Bitterfeld (ADN) Das tragische Eisenbahnunglück gestern nachmittag auf dem Bahnhof Bitterfeld hat acht Todesopfer gefordert. Darunter befinden sich der Lokführer und der Heizer des D-Zuges D 567 Berlin – Reichenbach (Vogtland), bei dessen Einfahrt in den Bahnhof der Kessel der Lokomotive explodierte.

Die Angehörigen der tödlich Verunglückten stehen Vertreter der örtlichen und staatlichen Organe und des Ministeriums für Verkehrswesen zur Seite. 45 Personen waren verletzt worden, von denen 35 bis zum Abend nach ambulanter Behandlung aus den umliegenden Krankenhäusern entlassen werden konnten.

Durch die Explosion ist die Lokomotive zerstört worden. An der elektrischen Oberleitung, am Gleisoberbau und am Bahnsteigdach entstand erheblicher Sachschaden, so daß die Strecke bis in die Abendstunden gesperrt werden mußte. Eine Spezialistenkommision des Ministeriums für Verkehrswesen unter Leitung des Staatssekretärs Dr. Volkmar Winkler hat sich an den Unfallort begeben.
Copyright: Gerd Böhmer


22. Januar 2008 Entgleisung mehrere Kesselwagen in Lpz.-Leutzsch
Am 22.01.2008 um 19:50Uhr entgleisten in Leipzig-Leutzsch in der Ausfahrt nach Erfurt, kurz hinter dem Ausfahrsignal nähe Füßgängerbrücke "Barnecker Steg", mehrere Kesselwagen von VTG. Es wurde zum Glück niemand verletzt. Der Hilfszug mit einen EDK für die Bergung des Kesselzuges wurde von 232 262 gezogen. Seit diesem Tag ist es nur noch möglich über ein Überholungsgleis nach Erfurt auszufahren.


20. Oktober 2016 Entgleisung bei Rangierfahrt im Güterbahnhof Leipzig-Engelsdorf

Im Güterbahnhof Leipzig-Engelsdorf kam es am Donnerstag dem 20.10.2016 gegen 20:40 Uhr zu einen Rangierunfall, wo bei der Güterzug entgleiste und das Stellwerk W6 nähe des Bahnbetriebswerkes komplett zerstörte. Der Weichenwärter überlebte das Unglück mit schweren Verletzungen, er konnte schnell geborgen werden. Zwar konnte der Güterzug schon ein
 Tag später geborgen werden aber die Aufräumarbeiten dauerten dennoch über das Wochenende an. Um dem Güterzug bergen zu können, musste das THW und die Deutsche Bahn mit schweren Gerät anrücken.
Am Zugende befanden sich Kesselwagen in denen sich Kohlenwasserstoffgas befand, aber zum Glück nicht austrat, da diese unversehrt blieben. 
Der Rangierbetrieb im Güterbahnhof war zeitweise eingeschränkt, sowie der Personenverkehr zwischen Leipzig und Dresden. Obwohl die Strecke nicht direkt am Unfallort vorbei führte, ging man von einer Explosionsgefahr durch die Kesselwagen aus, bis man Entwarnung geben konnte.
Durch die zerstörte Stellwerkstechnik wurden die Weichen vorrübergehend auf Handbetrieb umgestellt.

 
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